Ludwig Erhard genießt heute den Ruf, der Begründer der deutschen sozialen Marktwirtschaft gewesen zu sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Erhard zunächst als Wirtschaftsberater für die amerikanischen Alliierten tätig. Von ihnen wurde er bereits im Jahr 1945 zum bayerischen Wirtschaftsminister ernannt. Später erhielt er den Ministerposten für Wirtschaft im Kabinett von Adenauer.
Für 1948 erarbeitete er die Währungsreform, die die Einführung der D-Mark ermöglichte. Die D-Mark löste die Reichsmark ab. Zudem hob Ludwig Erhard die Preisbindung auf und überließ die Preisbildung dem marktwirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Mithilfe der liberalen Wirtschaftspolitik Erhards wurde Deutschland zu einem wichtigen Industriestandort nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt. Die Exportleistung der Deutschen stieg in den Jahren seiner politischen Karriere immens. Deshalb gilt er heute als einer der bedeutendsten Reformpolitiker des 20. Jahrhunderts, der zum deutschen Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit einen entscheidenden Beitrag leistete und damit die Welt beeindruckte. Sein Motto „Wohlstand für alle“ stieß in der deutschen Bevölkerung nach der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten auf positive Resonanz. Die Not nach Kriegsende war groß und seine erfolgreichen Reformen waren mehr als willkommen.
Seine Politik machte ihn sogar zu einem der beliebtesten deutschen Politiker der Nachkriegszeit. Später wurde Erhard sogar zum Bundeskanzler ernannt. Seine Amtszeit dauerte jedoch nur drei Jahre an.